Die tunesische Landschildkröte ist ein nordafrikanisches Reptil, welches das warme Klima des äquatornahen Mittelmeerraumes braucht, um zu gedeihen.
Diese Schildkrötenart ist stark von anderen nordafrikanischen Exemplaren zu unterscheiden. Ihr Aussehen unterscheidet sich aber auch von dem der europäischen Schildkröten. So ist der Panzer verhältnismäßig hoch. Vergleichsweise dünne Gliedmaßen, eine dunkle Tüpfelung am Hals und im Schwanzbereich, zeichnen das Aussehen der tunesischen Landschildkröte aus.
Eine schwarze Gesichtszeichnung sowie große eher abgerundete Vorderbeinschuppen sind typische Merkmale bei der Artenbestimmung.
Zur Beschreibung des Aussehens dienen auch die Schilder des Panzers, die eher rechteckig und schwarz umrandet sind, wenn auch nicht immer komplett umrandet.
Ausgewachsene Männchen erreichen eine Länge von 12 bis 13 cm und wiegen um die 250 g. Die ausgewachsene weibliche tunesische Landschildkröte wird bis zu drei Zentimeter größer und kann bis zu 600 g schwer werden.
Gemäß dem natürlichen Lebensraum benötigt die tunesische Landschildkröte Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit. Diese Schildkrötenart kann nicht ganzjährig im Freien gehalten werden, sondern nur im Sommer. In den Regionen, aus der die tunesische Landschildkröte stammt, liegt keine Monatsdurchschnittstemperatur unter 10°C.
Um diese Tiere erfolgreich halten zu können, müssen Sie gewährleisten, dass Wärmelampen, UV-Strahler und Geräte zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit das gewohnte Klima imitieren.
Diese Lichtquellen sind nötig, um die Aufgaben der Sonne zu ersetzen, denn Tunesien hat etwa doppelt so viele Sonnenstunden wie Deutschland. Zu den Aufgaben, die die Sonnenstrahlung übernimmt, gehört neben Wärme die UV-Strahlung, die wiederum die Bildung des lebenswichtigen Vitamin D anregt.
Landschildkröten brauchen Platz, um sich verstecken, sonnen und eingraben zu können. Das Terrarium sollte deshalb für ein ausgewachsenes Exemplar vier bis fünf Quadratmeter messen.
Geeignet sind Terrarien, die sich oben öffnen lassen, sodass Überhitzung vermieden werden kann.
Die tunesische Landschildkröte ist Vegetarier und verträgt am besten einige Sorten frei wachsender Pflanzen wie Gänseblümchen, Löwenzahn oder Thymian. Im Winter kann ausnahmsweise Salat gefüttert werden, wenn keine anderen Futterpflanzen zu finden sind.
Findet die tunesische Landschildkröte optimale Lebensbedingungen vor, pflanzt sie sich während der kühleren Jahreszeit fort.
Die Schildkröte legt drei bis vier Eier pro Gelege ab, wobei bis zu drei Ablagen je Fortpflanzungszeit beobachtet wurden. Wenn die Fortpflanzung während des Terrarienaufenthaltes stattfindet, kann auch eine temperierte Ablagekiste genutzt werden.
Schildkröten graben Löcher, in welche sie ihre Eier ablegen.
Die Jungtiere schlüpfen ohne Zutun der Eltern und sollten separat aufgezogen werden, da Terrarien für ausgewachsene Tiere Gefahren für den Nachwuchs bergen können.